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Arbeitsgemeinschaft „Historische Nahverkehrsmittel Leipzig“ e. V.
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Aus dem Vereinsleben - Aktivitäten 2024
Die Ausstellung und die Öffnungstage im Straßenbahnmuseum Leipzig sind der erkennbare Teil unserer Vereinsarbeit. Aber auch im Hintergrund werden reichlich ehrenamtliche Arbeitsstunden investiert. Hier möchten wir einen Blick auf die verborgenen Aktivitäten und Ereignisse des Jahres 2024 werfen.

Omnibus H6B
Anfang des vergangenen Jahres konnte eine Karosserie eines H6B-Busses ausfindig gemacht werden. In einer Scheune eingebaut überdauerte sie über 40 Jahre. Wir freuten uns sehr, dass wir uns mit dem Eigentümer einig werden konnten und damit eine hilfreiche Unterstützung für den Wiederaufbau unseres historischen H6B erstehen konnten.

Unser Museumsfahrzeug hat in seinem Leben einiges einstecken und einige Umbauten über sich ergehen lassen müssen. Mit der neu erworbenen Karosserie wird es möglich sein, unser Fahrzeug sehr nah an seinen Auslieferungszustand zurückzuversetzen.

Die Ersatzkarosse wurde per LKW aus Brandenburg angeliefert und glänzt durch das originale Heck und einen (für das Alter) guten Allgemeinzustand. In den nächsten Jahren werden einige tausend Arbeitsstunden in das Fahrzeug investiert werden müssen - am Ende wird aber ein neues altes Ausstellungsstück stehen.
Text: Jürgen Süß
Mitteleinstiegswagen 1043
Das Fahrzeug wurde grundhaft restauriert und damit langfristig gesichert. Einige Unwägbarkeiten begleiteten die Restauration, bei einem inzwischen über 90 Jahre alten Fahrzeug bleiben Überraschungen nicht aus. Nach 18 Jahren und über 37.000 Arbeitsstunden erreichen wir aber nun die Zielgerade.

Die Inbetriebnahme hat begonnen, im Dezember 2024 konnte der Wagen das erste Mal wieder einige Meter mit eigener Kraft fahren. Die Tücke steckt im Detail, hier und da sind noch Anpassungen und Einstellarbeiten vorzunehmen. Wir freuen uns, ebenso wie viele Interessierte, auf die Fertigstellung dieses imposanten Fahrzeugs.  


Text: Jürgen Süß
Tatra-Triebwagen T6A2 - 1001
Unsere Sammlung ist vielfältig. Neben alten Veteranen wie dem Mitteleinstiegswagen gehören auch deutlich jüngere Fahrzeuge zu unserer Sammlung.

Unser jüngster Triebwagen im Bestand befindet sich inzwischen auch mitten in seiner Restauration. Eine Gruppe recht junger Vereinsmitglieder hat sich diesem Fahrzeug verschrieben. Bereits 2023 wurde der Wagen komplett demontiert und sandgestrahlt. Anschließend begann die Sanierung des Bodenrahmens durch teilweisen Austausch von Trägern. Auch die Aufarbeitung einzelner Komponenten hat bereits begonnen.

Unabhängig von den praktischen Arbeiten nahm auch die Planung, Organisation und die nötige die Ersatzteilbeschaffung einige Zeit in Beschlag. Dafür wurde im In- und Ausland nach den nötigen Teilen gesucht. Sisyphos lässt grüßen.

Zielsetzung ist es, auch bei diesem Fahrzeug den Zustand der Inbetriebnahme wiederherzustellen. Für eine solche Restaurierung ist auf jeden Fall Ausdauer und Durchhaltewille gefragt. Viele tausend ehrenamtlicher Stunden werden noch in den Wagen investiert werden müssen, damit er in einigen Jahren wieder rollt. Arbeit allein reicht aber nicht. Auch finanziell ist die Restaurierung nicht zu unterschätzen. Spenden und Zuwendungen sind dabei eine große Hilfe.
Text: Jürgen Süß
Pullman-Zug 1463 + 608
Ebenfalls seit vielen Jahren in Arbeit ist der Pullman-Zug 1463 und 608, der in seinen Auslieferungszustand zurückversetzt wird.

Die freigewordenen Kapazitäten, die bisher am Typ 29 gebunden waren, kamen jetzt beim Pullman-Zug zum Einsatz, sodass auch hier die Fortschritte Fahrt aufnehmen. So konnte der Wagenkasten komplettiert und die Dacharbeiten an beiden Wagen weitgehend beendet werden. Gerade die Innendecke hat dabei einige Denkfalten erzeugt, konnte aber nun eingebaut werden.

Inzwischen sind die ersten Kabel verlegt und alle Fenster des Oberlichts sind neu angefertigt.
Text: Jürgen Süß
134 - Der „Püppchen-Wagen“
In ganz kleinen Schritten geht es auch an diesem Wagen weiter, der aufgrund seiner verspielten Optik den Beinamen „Püppchen-Wagen“ trägt.

Hier wurde vor allem an der Druckluftbremse gearbeitet. Da der Wagen seinerzeit als Gartenlaube, ohne Bremsanlage, übernommen wurde, müssen jetzt Baugruppen und Teile nachgefertigt oder aus vorhandenen Altteilen angepasst werden.
Text: Jürgen Süß
Museums-Außengelände
Unser großes Außengelände bietet erfreulich viele Möglichkeiten verschiedene Exponate zu präsentieren, was wir zukünftig auch weiter nutzen wollen.

So konnten wir die Aufstellung und Restaurierung der Fachwerk-Wartehalle der Schkeuditzer Außenbahnstrecke beenden. Im April 2002 konnten wir das Fachwerk vom Klinikum Altscherbitz übernehmen, wo die Wartehalle nach einem Gebietsaustausch der Haltestelle eine Nachnutzung als Ziegenstall fand. Der Aufwand für das Projekt wurde anteilig vom Amt für Denkmalschutz der Stadt Leipzig gefördert. Dadurch war es möglich, zwei Fachfirmen für die Holz- und Dachdeckerarbeiten zu beauftragen. Die Ausmauerung des Fachwerks haben unsere Vereinsmitglieder in Eigenleistung erbracht. Kleine Restarbeiten werden im Jahr 2025 erledigt.

Als Neuzugang haben wir eine LVB-Typen-Wartehalle bekommen, wie sie zu DDR-Zeiten in großen Stückzahlen anzutreffen waren. Der schnörkellose Zweckbau zeigt die Entwicklung der Fahrgastunterstände und schließt die Lücke zwischen Fachwerkgebäude und modernem Glas-Unterstand aus Fertigteilen. Die Grundsubstanz der DDR-Wartehalle ist zwar noch recht gut, der Zustand ist aber dennoch wenig vorzeigbar im Moment. Die Aufarbeitung ist geplant.

Ein weiterer Gewinn für unser Museum ist ein Fahrkartenkiosk, ebenfalls aus DDR-Zeiten. Solche mobilen Gebäude standen an verschiedenen Haltestellen im Stadtgebiet, unser Exemplar stammt von der Radrennbahn in Kleinzschocher wo es zuletzt als Kassenhäuschen genutzt wurde. Ob es nur baugleich ist oder ein früheres Leben bei den Verkehrsbetrieben hatte, konnten wir noch nicht abschließend klären. Das denkmalgeschützte Objekt soll aber als Fahrkartenkiosk hergerichtet werden. Dafür wird eine gründliche Restaurierung nötig.

Nach der Stilllegung der Strecke nach Markkleeberg-West 2015 wurde die besondere Gleiskreuzung zwischen Straßenbahn und Eisenbahn zeitnah ausgebaut. Verschrottet wurde sie jedoch nicht. Jahrelang zwischengelagert ist sie nun ebenfalls im Museumsgelände eingetroffen. Mit fortschreitender Gestaltung unseres Freigeländes wird sie dort einen festen Platz erhalten.

Auch die grüne Gestaltung der Außenanlage konnte fortgesetzt werden. Nach dem wir schon einen Baum große Hecken und Großsträucher in den vergangenen Jahren gepflanzt haben so haben es dieses Jahr 3 Blühsträucher zu uns gefunden.
Text: Jürgen Süß
Wartehalle Altscherbitz
LVB-Typen-Wartehalle / Fahrkartenkiosk / Gleiskreuzung
Museums-Dauerausstellung
In der Museumshalle bereichern jetzt einige neue Sitzgelegenheiten die Ausstellung. Wir konnten aus Dresden einige T4D Sitzgestelle übernehmen. Diese wurden mit Sitzschalen aus verschiedenen Verkehrsbetrieben kombiniert und geben so einen recht guten Überblick, wie vielfältig Einheitlichkeit sein kann.

Nicht ganz unbemerkt blieb zum Glück unser Crowdfunding. Wir haben in der Ausstellung seit Jahren ein Gaslaternenmast stehen, der ein Haltestellenschild trägt. Unser Wunsch, diesen mit der entsprechenden Laterne zu kombinieren, konnte damit erfüllt werden. Mit Hilfe der Spendenaktion war es uns möglich einen Nachbau von einer spezialisierten Fachfirma erstellen zu lassen, die auch die Lampen in der Altstadt restauriert und nachgebaut hat. Dasselbe in grün? Nein, auch die Laternen haben sich über die Jahrzehnte im Einsatz verändert und wir haben uns für die Nachahmung einer früheren Ausführung entschieden.

Wie sie genau aussieht, können Sie ab 10. Mai 2025 im Museum bewundern.
Text: Jürgen Süß
Tatra-Sitze / Gaslaterne
Modellstraßenbahn
Mit dem Umzug ins neue Museum haben wir uns für den Neubau der Modellstraßenbahnanlage entscheiden. Hieran wird nun bereits seit Jahren gearbeitet. Der Neubau ist schon ein ganzes Stück vorangekommen, vorsichtig optimistisch werden bald ersten Fahrten möglich sein.

Die Ausgestaltung wird dann noch einige Zeit in Anspruch nehmen, aber wie sagt man sich unter Modellbahnern: „Eine Modellbahn wird nie fertig.“ Zu besichtigen wird sie aber bereits im Vorfeld sein.
Text: Jürgen Süß
Tatra-Sitze / Gaslaterne
Fazit
All diese Projekte stehen exemplarisch für viele weitere Arbeiten, die in ihrer Fülle den Rahmen hier sprengen würden. Egal ob handwerklich, kreativ oder organisatorisch, die Arbeiten sind vielfältig. Um die Ideen und Projekte umzusetzen, bedarf es vieler Unterstützer, die bereit sind, Zeit und Arbeitskraft zu investieren. Lohn ist die Erhaltung und Präsentation von über 150 Jahren Stadt- und Verkehrsgeschichte.

Auch wir suchen händeringend Mitstreiter, die mit uns gemeinsam anpacken, denken, tüfteln, organisieren und die Geschichte lebendig erhalten wollen. Nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf, die Arbeit reicht für Generationen.

Text: Jürgen Süß
© 2025 | Arbeitsgemeinschaft „Historische Nahverkehrsmittel Leipzig“ e. V.
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